Das Herz hat seine eigenen Gründe, die der Verstand nicht begreift.
Blaise Pascal
Das Herz hat seine eigenen Gründe, die der Verstand nicht begreift.
Blaise Pascal
Der Bass dröhnt. Die Mitten bassen. Die Höhen schreien mit dem Publikum. Kein Schall mehr in den Ohren, nur noch Rausch. Schall und Rauch auch die Namen. Sind sowieso nicht zu verstehen.
„Anne.“ – „Wie?“ – „Hanne.“ – „Waaas?“ – „Suuuusanne!“ – „Willst was trinken, du Tanne?“ – „Hab schon.“ – „Was?“ – „Long Island.“ – „Zwei Long Island.“
„Hier, Baby, jetzt sind wir reif für die Insel.“ – „Hast du ne Scheibe?“ – „Wieso? Willst du dir eine abschneiden?“
Ach, lass die Alte sausen. Auch andere Mütter haben schöne Töchter. Die da hat bestimmt schon fünf. Und noch keine zur Welt gebracht.
Ich muss noch was in Gang bringen.
Die Mucke bringt mich auf die Palme. Hab aber keinen Urlaub mehr, deshalb bring ich es auf den Punkt, die Frauen auf Touren und den kleinen Mann unter die Haube. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ich, jedenfalls, bin guter Hoffnung. Ich gehe mit dem Gedanken schwanger, mir noch einen Drink zu kaufen, rausche an die Bar. Da schläft einer seinen Rausch aus.
Ich drück ihn weg. Er druckst nur rum und schnarcht weiter. Dafür lächelt die Barfrau. Ich nehme es für bare Münze, weiß, jetzt lächelt mir das Glück.
„Dein Lächeln berauscht mich. Es nimmt mich mit in berauschende Höhen, wo im Rausch ich schwinge, bar jeder Vernunft in der Vorstellung dich bar deines rauschenden Kleides zu sehen.“ – „Schuster, bleib bei deinen Leisten“, sagt sie. – „Deine gefallen mir aber besser.“ – „Hier gibts nur Getränke, die rauschen auch.“ – „Jim Beam.“ – „Pur?“ – „Purpur.“ Barzahlung. Und gleich noch einen.
Es rauscht wirklich. Es geht drunter und drüber. Ich muss noch irgendwo unterkommen.
„Bist du mit dem Auto da?“ – „Klar. Sag mal, hast du einen fahren lassen?“ – „Logisch. Will doch was trinken.“ – „Du bist ja echt witzig.“ – „Kennst du einen Witz?“ – „Ja. Aber nur mit sooo einem Bart.“ – „Kenn ich nicht.“
Die Flashlights blitzen. Ich blitz ständig ab. Steh mir die Beine in den Bauch, jemand quatscht mir ein Loch dazu. Bekomme Bauchschmerzen. Renn aufs Klo und übergebe mich in der Kabine völlig meinem Rausch.
Text: Philipp Bobrowski
Coverfoto: Rainer Sturm / PIXELIO (www.pixelio.de)
kaum im erwachsensein angelangt
wünsche ich mich zurück
will das leben spielerisch er
fahren (hundertfuffzig ps, knapp zwohundertzwanzig spitze)
will mein und das andere geschlecht neu und gierig er
kunden (was darf ich ihnen anbieten)
will dich frisch und frei um
werben (kaufen sie jetzt)
kaum im erwachsensein angelangt
suche ich die jugend zu
verwalten
Jessica (leider etwas leise):
Der Song war übrigens angelehnt an Police:
Auf SFT werden die originellsten Abspänne der Filmgeschichte vorgestellt. Beispiele gefällig?
Die Darsteller aus „Ritter aus Leidenschaft“ machen sich Luft.
Die einzige Szene Nick Furys alias Samuel L. Jackson im Film „Iron Man“ ist diese im Abspann:
Ben Stiller tanzt am Ende von „Dodgeball“ mit Brustprothese:
Hallo zusammen, hier brüllt wieder euer Lev Leo. Und heute mit vor Stolz geschwellter Brust. Oder heißt es „geschwollener“? Oder „geschwelter“? Na ja, egal.
Jedenfalls habe ich euch doch letzte Woche meine Freundin Lili vorgestellt. Und diese Woche soll es um Wind und Wetter gehen. Davon haben wir ja hier im Norden derzeit mehr als genug. Pfleger Valentin sagte gestern, nun spiele Mecklenburg endlich mal die Vorreiterrolle, wo wir hier doch zur Zeit die kältesten Temperaturen in ganz Deutschland messen.
Aber zurück zu Lili. Der ist es eindeutig zu kalt. Ist eben ein Mädchen. Sie streckt allerhöchstens mal ihr süßes Näschen aus der Tür. Letzte Nacht aber hatte sie riesigen Hunger. Und Pfleger Valentin ist ja so ein seltsames Exemplar von Tagmensch. Der hat also geschlafen.
Was tun? Lev Leo fragen! Was macht man nicht alles für ein hübsches Kätzchen. Klar, dass ich in so einer Situation gleich Lunte gerochen habe. Oder besser: den Braten!
Ich also bei Wind und Wetter raus und auf die Jagd. War echt ne stürmische Sache. Nicht einfach! Hab vor lauter Schnee fast nichts mehr gesehen und mir sind auf der Lauer um ein Haar die Pfoten festgefroren. Auch meine schöne Mähne war ganz zerzaust und vereist. Aber ich wäre nicht Lev Leo, wenn ich ohne Beute nach Hause gekommen wäre! Gut gebrüllt, Löwe!
es war einmal der mensch
trat vor auf den
brettern die die welt
bedeuten stampfte
mit dem stiefel auf
ich mache mir die welt
untertan bewies es da er sich die ameise
von der sohle kratzte
doch war er allein längst
von gott verlassen gegen
den rest der welt
schaffte fleißte kämpfte
von gnaden gnadenlos
schrie schimpfte lautete
es in die welt
erfolgreich nur
gegen sich selbst nicht
bis er hilfe bekam als alien ihn
von der sohle kratzte
Der Mensch besteht aus zwei Teilen – seinem Gehirn und seinem Körper. Aber der Körper hat mehr Spaß.
Woody Allen
Herr Hase sitzt in seinem Garten,
Beschienen von der Sonne Licht,
Wohl hinterm Haus will er erwarten
Der Woche Ende ohne Pflicht.
Zu seinen Füßen schläft besonnen,
Ja friedlich gar in seiner Pracht,
Obgleich noch nicht der Tag verronnen,
Sein Schäferhund, als wär es Nacht.
Herrn Hases Hand in sanften Kreisen
Dem Hasso übern Nacken kraucht,
Die andre lässt er nicht verwaisen,
Mit der er still sein Pfeifchen raucht.
So geht es Stunden, bis dem Hunde
Der Schlaf von seinen Gliedern fällt,
Er reckt und streckt sich, läuft ne Runde,
Sodann er einmal kräftig bellt.
Schnüffelnd stiehlt er sich von dannen,
Mit Schwanzes Wedeln er markiert
Die Gartengrenze bei den Tannen,
Herr Hase ahnt nicht, was passiert.
Da! Nun ist der Hund verschwunden!
Hassos Herrchen ist entsetzt.
Hase leidet Schrecksekunden,
Ist er übern Zaun gehetzt?
Hasso! ruft er seinen Köter
Ein- und zwei- und noch einmal,
Flucht auf diesen Schwerenöter,
Der bereitet solche Qual.
Hase wollte schon ermüden,
Doch endlich sieht er voller Glück
Aus Nachbars Garten seinen Rüden,
Der reuig kehrt zu ihm zurück.
Herr Hase spürt die Wut verhallen,
Als er sich nach der Pfeife bückt,
Die ihm aus seinem Mund gefallen,
Als der böse Hund entrückt.
Macht sich bereit ihn zu empfangen,
Den Hasso, der in voller Jagd
Gelaufen kommt, doch oh welch Bangen,
Als Hase sich die Frage fragt:
Was trägt er da, was muss ich wähnen?
Ich seh es doch in seinen Zähnen!
Zwei lange Ohren gar nicht munter
So hängen sie zur Erde runter,
Aus Hassos Maul, der Übeltäter,
Herr Hase schimpft ihn: Du Verräter,
Was mir jetzt von Herrn Hammer droht!
Doch es versteht nicht seine Not
Der Hund, der folgsam apportiert
Nur heimlich, still und leise giert
Nach des Kaninchens zartem weißen
Fleisch, derweil beginnt zu gleißen
Die Stirn von unserem Herrn Hase,
Verzweifelt reibt er seine Nase,
Weil er so gar nicht auf die Schnelle
Sich Rat weiß, hört nicht das Gebelle,
Denn während er den Hund versohlt,
Nur langsam, kriechend sich erholt
Sein arg gestresster Sachverstand,
Doch schließlich schmerzt ihn seine Hand.
Er lässt sich auf die Knie nieder,
Nicht um zu beten, nein schon wieder
Fiel seine Pfeife in die Wiese,
Zum Denken aber braucht er diese.
Sag ich’s oder sag ich’s nicht
Herrn Hammer, wenn er zu mir spricht?
Soll ich vielleicht zu ihm gehen?
Am besten lass ich mich nicht sehen.
So grübelt er, es dunkelt bald,
Er fühlt sich alt und ihm wird kalt,
Dann fasst er schließlich den Entschluss,
Weil er sich doch entscheiden muss,
Er trägt’s Kaninchen ohne Graun
an seinen Ohren zu dem Zaun,
Steigt rüber in des Nachbars Garten,
Herr Hammer wird ihn nicht erwarten.
Zufrieden und mit einem Lächeln
Kommt er von seiner Tat nach Haus,
Vom Bett aus hört er Hasso hecheln,
Und knipst beruhigt die Lampe aus.
Am andern Morgen winkt Herr Hammer
Ihm freundlich zu und lacht sogar
Und lädt ihn ein in seine Kammer,
Da hat er eine kleine Bar.
Herr Hase, es ist kaum zu glauben,
Was ich Ihnen erzählen will,
Doch würd ich es mir nicht erlauben,
Zu scherzen, wär es auch April.
Bei den Karnickeln, die wir haben,
Fand ich heut Fritzi tot im Stall,
Den hatt ich gestern schon begraben.
Das Pfeifchen fällt mit lautem Knall.
blitzschnell schleichend vereint
die zwei in dem einen
die gemeinsam gehen
getrennte wege
rückwärtsgewand nach vorne
schauend mit geschlossenen
augen hören sie die stille ihrer
lauten stimmen
unentwegt schreiend haben sie
nichts mehr zu sagen engstens
verwandt kennen und verstehen
sich nicht
fühlen das Wir in dem Ich
fehlender gemeinsamkeiten
wo doch nur ein Ich und ein Ich
von außen betitelt als Du
Alltag und Humor
Autorin. Redakteurin. Kopfmensch mit Herzblut.
Schriftstellerin
korrektur. lektorat. schreiben.
Über Blümchen und mehr
AUSGEZEICHNET MIT DEM DEUTSCHEN FANTASY PREIS
Literatur // Techno // Phantastik
Ein Blog der Autorin Jutta Reichelt zu (fast) allen Fragen des Schreibens
Gedichte für jeden Tag
von süss bis ungeniessbar
Begleite mich dabei, wie ich einen eigenen Verlag gründe.
willkommen in meinen Armen
Emily - eine liebenswerte Chaotin
Was raus muss, muss raus...
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versinke im ...