Der kleine Frosch fragt Bruder Gunther:
„Weißt du schon, wie Liebe ist?“
Der schluckt ein Pärchen Fliegen runter.
„Klar weiß ich, wie man Liebe isst!“
Der kleine Frosch fragt Bruder Gunther:
„Weißt du schon, wie Liebe ist?“
Der schluckt ein Pärchen Fliegen runter.
„Klar weiß ich, wie man Liebe isst!“
Herr Hase sitzt in seinem Garten,
Beschienen von der Sonne Licht,
Wohl hinterm Haus will er erwarten
Der Woche Ende ohne Pflicht.
Zu seinen Füßen schläft besonnen,
Ja friedlich gar in seiner Pracht,
Obgleich noch nicht der Tag verronnen,
Sein Schäferhund, als wär es Nacht.
Herrn Hases Hand in sanften Kreisen
Dem Hasso übern Nacken kraucht,
Die andre lässt er nicht verwaisen,
Mit der er still sein Pfeifchen raucht.
So geht es Stunden, bis dem Hunde
Der Schlaf von seinen Gliedern fällt,
Er reckt und streckt sich, läuft ne Runde,
Sodann er einmal kräftig bellt.
Schnüffelnd stiehlt er sich von dannen,
Mit Schwanzes Wedeln er markiert
Die Gartengrenze bei den Tannen,
Herr Hase ahnt nicht, was passiert.
Da! Nun ist der Hund verschwunden!
Hassos Herrchen ist entsetzt.
Hase leidet Schrecksekunden,
Ist er übern Zaun gehetzt?
Hasso! ruft er seinen Köter
Ein- und zwei- und noch einmal,
Flucht auf diesen Schwerenöter,
Der bereitet solche Qual.
Hase wollte schon ermüden,
Doch endlich sieht er voller Glück
Aus Nachbars Garten seinen Rüden,
Der reuig kehrt zu ihm zurück.
Herr Hase spürt die Wut verhallen,
Als er sich nach der Pfeife bückt,
Die ihm aus seinem Mund gefallen,
Als der böse Hund entrückt.
Macht sich bereit ihn zu empfangen,
Den Hasso, der in voller Jagd
Gelaufen kommt, doch oh welch Bangen,
Als Hase sich die Frage fragt:
Was trägt er da, was muss ich wähnen?
Ich seh es doch in seinen Zähnen!
Zwei lange Ohren gar nicht munter
So hängen sie zur Erde runter,
Aus Hassos Maul, der Übeltäter,
Herr Hase schimpft ihn: Du Verräter,
Was mir jetzt von Herrn Hammer droht!
Doch es versteht nicht seine Not
Der Hund, der folgsam apportiert
Nur heimlich, still und leise giert
Nach des Kaninchens zartem weißen
Fleisch, derweil beginnt zu gleißen
Die Stirn von unserem Herrn Hase,
Verzweifelt reibt er seine Nase,
Weil er so gar nicht auf die Schnelle
Sich Rat weiß, hört nicht das Gebelle,
Denn während er den Hund versohlt,
Nur langsam, kriechend sich erholt
Sein arg gestresster Sachverstand,
Doch schließlich schmerzt ihn seine Hand.
Er lässt sich auf die Knie nieder,
Nicht um zu beten, nein schon wieder
Fiel seine Pfeife in die Wiese,
Zum Denken aber braucht er diese.
Sag ich’s oder sag ich’s nicht
Herrn Hammer, wenn er zu mir spricht?
Soll ich vielleicht zu ihm gehen?
Am besten lass ich mich nicht sehen.
So grübelt er, es dunkelt bald,
Er fühlt sich alt und ihm wird kalt,
Dann fasst er schließlich den Entschluss,
Weil er sich doch entscheiden muss,
Er trägt’s Kaninchen ohne Graun
an seinen Ohren zu dem Zaun,
Steigt rüber in des Nachbars Garten,
Herr Hammer wird ihn nicht erwarten.
Zufrieden und mit einem Lächeln
Kommt er von seiner Tat nach Haus,
Vom Bett aus hört er Hasso hecheln,
Und knipst beruhigt die Lampe aus.
Am andern Morgen winkt Herr Hammer
Ihm freundlich zu und lacht sogar
Und lädt ihn ein in seine Kammer,
Da hat er eine kleine Bar.
Herr Hase, es ist kaum zu glauben,
Was ich Ihnen erzählen will,
Doch würd ich es mir nicht erlauben,
Zu scherzen, wär es auch April.
Bei den Karnickeln, die wir haben,
Fand ich heut Fritzi tot im Stall,
Den hatt ich gestern schon begraben.
Das Pfeifchen fällt mit lautem Knall.
Jetzt habe ich Dich endlich doch noch gefunden,
nun bin ich wohl nie mehr mit mir ganz allein.
mit Dir bin ich immer und ewig verbunden,
Du wirst mir Hilfe und Trost immer sein.
Denn Du kannst mir schließlich die Langweil vertreiben,
wo immer ich weile, egal welcher Ort,
ich musste ja in Deinem Netz hängen bleiben,
Du hast bei Trauer das richtige Wort.
Und habe ich Sorgen, die mir ganz alleine
zu groß wohl erscheinen, so denk ich an Dich,
und ich in die reizenden Hörmuscheln weine,
Du schenkst Gehör mir, oft rettest Du mich.
Und habe ich mitteilenswerte Gedanken,
Erlebnis, mag gut oder böse es sein,
erfühle, ertaste Dich ganz ohne Schranken,
Du bist mein Handy, lässt mich nie allein.
Ich wollte einst was Gutes essen
und stellte auf den Herd den Topf,
viel Wasser, fast hätt ich´s vergessen,
das Salz, wo hab ich meinen Kopf.
Ein wenig hab ich übertrieben,
die Nudeln schmeckten nur nach Salz,
bevor sie alle übrig blieben
ein Glas mit Wasser für den Hals.
Doch als ich gerade trinken wollte,
da sah ich, wie im Glase schwamm,
´ne Fliege, die nur kurz noch tollte,
dann wurde es ihr doch zu klamm.
Zunächst war ich ein bisschen wütend,
was sie in meinem Glase trieb,
doch über ihren Unfall brütend,
gewann ich schnell sie wieder lieb.
So fischte ich sie aus dem Wasser,
behutsam dann auf meinem Tisch
behäuft ich sie, die immer blasser,
mit Salz nun ganz verschwenderisch.
Als dieses nun der guten Fliege
die Tropfen aus den Ohren zog,
verließ sie bald die Krankenliege
und kurz darauf sie wieder flog.
Nach dieser Freude ich entfernte
den Salzberg von des Tisches Rücken
mit wasserfeuchtem Lappen, lernte
das Salz und Wasser mich entzücken.
Alltag und Humor
Autorin. Redakteurin. Kopfmensch mit Herzblut.
Schriftstellerin
korrektur. lektorat. schreiben.
Über Blümchen und mehr
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