Als seine Lippen zärtlich ihre Brust umsorgten, wurde sie unsicher. So sehnlich hatte sie sich diesen Moment herbeigewünscht, hatte so lange gewartet. Mit jedem Jahr war die Hoffnung, er würde eines Tages eintreffen, dahingeschmolzen wie ein trügerisch glitzernder Eisberg. Dann war er gekommen, wie eine letzte stumpfe Schneeflocke, die der Wind ihr zutrug, um ihre brennende Leidenschaft zu kühlen. Zunächst war er ihr gar nicht aufgefallen. Sein Werben hatte sie erst spät verstanden. Zu überrascht. Ihre Sehnsucht spielte ihr einen Streich. Das ahnte sie jetzt. Er gab ihr, was sie immer gewollt hatte. Nur nicht von ihm. War es richtig? War es gerecht? Es sich dennoch zu nehmen? In seinen Augen las sie, welches Glück sie ihm damit versprach. Sie lächelte. Spürte eine neue Kraft in sich. Sie konnte entscheiden. Sie hatte die Macht. Sie würde sich endlich nehmen, was sie brauchte. Eine Schneeflocke in ihrer Hand.