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Heute gibt es mal wieder einen Lückenfüller. Oje, ich glaube, diesmal wird es schwer! Das hat wenig damit zu tun, dass es um Schildkröten geht. Eher damit, dass es in der Handtasche der Ich-Erzählerin aus Bianca Philipps Kurzgeschichte „Zooverführung“ an Möglichkeiten nur so wimmelt. Kommt ihr darauf, was sie daraus hervorzieht?
»Ja … äh … Schildkröten.« Mist! Hätte ich nicht wenigstens versuchen können, begeistert zu klingen? »Toll!« Um meine gespielte Erregung zu unterstreichen, hole ich – nach etwas Gesuche – meine ______ aus der Handtasche.
Tandem der Woche ist ein gemeinsames Projekt von Claudia und mir. Montag ist Tandem-Tag, jede Woche gibt es ein Fundstück zu entdecken, sei es ein Bild, ein Zitat, ein Video oder ein Song, zu dem wir unabhängig voneinander jeder einen kurzen Text schreiben werden.
er den mund
geschlossen sucht im licht
ihrer augen das
kurz nur ihn
blendet nach
der antwort die dort
geschrieben steht
Und der nächste Wortbeflügler. Natürlich bleiben die ausgesprochen lockeren Richtlinien zur Teilnahme dieselben.
Hm, der folgende Text lässt manche Frage offen. Doch vielleicht ist es gerade das, was euch beflügelt.
Los geht’s:
Sie wartete auf seine Antwort. Doch so viel er auch mit ihr sprach und so sehr sie danach suchte, sie fand sie nicht. Lag es an ihr?
© Elsoron
Ich freue mich auf eure Flügel!
Lange hatte M. in der Dunkelheit gelebt. Hinter Türen, die ihm verschlossen waren. Und als sich endlich eine öffnete, erschreckte ihn das Licht, das durch den Spalt hindurchdrang. So wagte er nicht aufzustehen, derweil seine Unsicherheit die Sehnsucht bekämpfte. Schon wurde der Lichtschein, der wie ein höhnischer Finger in sein Dunkel reichte, schmaler. Als es fast zu spät war, näherte sich M. der Tür. Noch immer ängstlich erkannte er im letzten Moment eine Hand, die ihm winkte, ohne zu locken, die ihn rief, ohne zu versprechen, die ihn suchte, ohne einzufordern. Und so fand er heraus, weit davon entfernt, am Ziel zu sein.
Oft finden wir etwas ganz anderes, ja Besseres, als wir suchten, oft auch das Gesuchte selbst auf einem ganz anderen Wege, als den wir zuerst vergeblich danach eingeschlagen hatten.
Arthur Schopenhauer
Der heutige Wortbeflügler geht auf einen Kommentar zu diesem Artikel zurück. Natürlich bleiben die ausgesprochen lockeren Richtlinien zur Teilnahme dieselben.
Heute ist also wieder ein Gedicht an der Reihe, auf eure Flügel zu warten. Es ist ein etwas provokantes Gedicht und würde mich selbst sofort zu Widerspruch beflügeln, schon weil ich mich weder ganz der einen noch ganz der anderen vorgeschlagenen Männerkategorie zurechne.
Aber gerade das Provokante ist ja bekanntlich eine gute Grundlage für Kreativität. 🙂
Los geht’s:
Die Frage, die ich heute stelle,
das sei gesagt in aller Schnelle,
ist zugespitzt, das weiß ich auch,
verallgemeinert aus dem Bauch.Woll’n Frauen doch erobert werden
von Männern, die wie Machos Erben
das Lasso auf der Zunge tragen
und Frauen stets wie Wildbret jagen?Was ist mit jenen stillen Helden,
die schüchtern sich zu Wort nur melden,
die sich in Ecken meist verstecken,
von dort aus ihre Hälse recken?So frag ich hier in diesen Raum,
wo liegt der Frauen Männertraum?
Und wenn sie über Machos fluchen,
sind sie dann bloß zu faul zum Suchen?© Valentiner
Ich freue mich auf eure Flügel!
Hallo zusammen, hier brüllt wieder euer Lev Leo!
Ich muss an dieser Stelle Pfleger Valentin mal loben. Ja, wirklich. An dieser Stelle nämlich, an der ihr mich da auf dem Foto stehen seht, herrschte vor wenigen Tagen noch absolutes Chaos. In echt! Und jetzt schaut mal, wie schön ordentlich es da jetzt aussieht.
Gut, für mich ist da nicht wirklich ein Unterschied zu erkennen, aber Pfleger Valentin hat immer geschimpft, weil seine Bücher alle nicht an den Plätzen standen, an die sie gehörten. Nach dem Umzug hatte er sie schnell irgendwo in die Regale gestellt und nun ständig rungejammert, er müsste sie endlich wieder sortieren.
Und damit hat er jetzt endlich angefangen. Nach nur wenig mehr als einem halben Jahr! Und ihr seht hier das Ergebnis. Ja, fast das gesamte. Das oberste Regalbrett des ersten von keine Ahnung wie vielen Regalen ist komplett richtig einsortiert. Ich bin sicher, in nur wenigen Jahrzehnten hat mein guter Pfleger das gesamte Bücherchaos bereinigt und findet auf Anhieb alles, was er sucht.
Wenn er das dann geschafft hat, kann er bestimmt auch mal seinen Schreibtisch aufräumen.
Hallo zusammen, hier brüllt wieder euer Lev Leo!
Endlich! Ihr habt mich sicher schon vermisst. Aber ihr könnt mir glauben, mir ging es noch schlimmer. Wenn ich sagen würde, ich war verhindert, wäre das noch geschmeichelt.
Wie euch Pfleger Valentin ja schon erzählt hat, sind wir umgezogen. Mann, ging mir das auf den Keks, das ganze Geräume und so. Das war einfach nichts für mich. Ich muss zugeben, im Nachhinein gesehen hatte ich bis dahin bei Pfleger Valentin ein gutes Leben gehabt. Aber das wurde mir dann zu viel.
Also habe ich einen Platz gesucht, um dem ganzen Trara zu entkommen. Standen ja genug Kisten rum. Da bin ich dann wohl eingeschlafen. Und als ich aufwachte …
Ich war vollständig unter irgendwelchem Kram begraben. Ja, ihr habt richtig gelesen. In der Kiste begraben! Alles war dunkel und ich ganz allein!
Aber ein Löwe gibt selbst im Angesicht des Todes nicht auf. Also habe ich gekämpft. Stück für Stück habe ich mich nach oben gearbeitet. Durstig und hungrig, mit den Kräften fast am Ende und dem Wahnsinn nahe. Das Einzige, was einen am Leben hält: Man sucht nach einem kleinen Lichtstrahl.
Ja, ich bin noch immer süchtig nach Licht. Doch ich habe es geschafft. Vor zwei Tagen, als schon keine Hoffnung mehr bestand, erblickte ich mit zerzauster Mähne wieder das Licht der Welt. In der neuen Wohnung! Aber dafür hatte ich erst einmal kein Auge.
Ich habe noch ein anderes Licht gesucht. Das im Kühlschrank. Glücklicherweise hat Pfleger Valentin kein Foto davon gemacht, wie ich mich durch selbigen durchgefressen habe. Das wäre mir peinlich, denn ich habe vor lauter Hunger sogar in eine Möhre gebissen.
Diese Woche stürzt uns Paradalis ins Chaos!
Folgendes ist bei ihr zu lesen:
„Die dritte Aussage lautet:
Chaos herrscht, wenn man zu faul zum Suchen ist.
und ist von Anna-Lena„
Tja, was ist mir dazu eingefallen? Neben meinem Schreibtisch steht ein kleines, leckeres Geschenk meiner Liebsten. Da ich zu faul bin, immer etwas Bestimmtes aus der wunderschönen Dose herauszusuchen, und stattdessen eher zum Wühler mutiere, herrscht darin ein buntes Chaos.
Aber nicht mehr lange! 🙂